Dramenanalysen zu Goethes Faust, fertige Moderationen für die Tagesschau oder Ideengeber für Firmennamen – die Möglichkeiten von ChatGPT erscheinen grenzenlos. Seit einigen Wochen übernimmt der Chatbot sämtliche Medien und begeistert zahlreiche Nutzer:innen mit seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Zurecht, denn ChatGPT gilt als regelrechter Alleskönner. Doch was genau steckt hinter dem KI-Bot und welche Möglichkeiten bietet er vor allem in der Welt der Webentwicklung? Lies hier mehr über den Einsatz von ChatGPT in der Webentwicklung!
ChatGPT im Test: Können Webentwickler:innen von den Fähigkeiten des Chatbots profitieren?
ChatGPT hier, ChatGPT da – aber was ist das jetzt eigentlich genau?
Bei ChatGPT handelt es sich um ein KI-Modell (Künstliche Intelligenz) des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI, welches Ende 2022 veröffentlicht wurde. Die Abkürzung steht für “Chatbot Generative Pre-trainechad Tranformer” und sagt uns somit: Das Tool wurde darauf trainiert, natürliche Sprache zu verstehen und generiert uns mit Hilfe eines riesigen Datensatzes Antworten auf diverse Fragen und Aussagen von uns in Textform.
Demzufolge ist es also kein Wunder, dass der Chatbot innerhalb kürzester Zeit an Beliebtheit gewonnen hat, denn er versteht den mit ihm geführten Dialog und erzeugt ein nahezu “echtes” Gespräch mit uns.
Da in den letzten Monaten das Tool zahlreich in diversen Branchen genutzt wurde, befindet es sich in stetiger Entwicklung und lernt dementsprechend auch sehr schnell.
Doch aufgepasst: Das bedeutet natürlich nicht, dass das Modell zu 100% fehlerfrei ist. Es lohnt sich also, die Tasten selbst in die Hand zu nehmen und die ein oder andere Antwort noch einmal selbst genauer zu überprüfen.
Mit ChatGPT programmieren: Sinnvoll oder nicht?
Anfang Februar veröffentlichte Microsoft eine neue Bing Suchmaschine, welche ChatGPT integriert, um eine bessere und schnellere Suche zu ermöglichen. Diverse Firmen und Agenturen nutzen den Bot als Texter, lassen sich Mailvorlagen für ihre Kund:innen generieren oder Präsentationen erstellen und Studierende greifen auf das Tool beim Verfassen ihrer Bachelorarbeit zurück. Nahezu jede:r scheint sich das Leben mit ChatGPT einfacher zu machen, das Arbeiten damit effizienter zu gestalten, warum nicht also auch Webentwickler:innen?
Fragt man ChatGPT selbst, welche Programmiersprachen es beherrscht, so antwortet der Bot mit einer Reihe zahlreicher Sprachen wie Python, JavaScript und C++. Doch auch der Bot verrät uns: Er sei, trotz des Trainings, in mehreren Programmiersprachen zu arbeiten, kein vollständiger Ersatz für eine:n menschliche:n Programmierer:in.
Die KI kann uns natürlich durchaus bei der ein oder anderen Programmieraufgabe zur Seite stehen. Gerade dann, wenn man einfache Codeblöcke benötigt, z.B. ein Formular oder einen simplen Slider, kann man auf den Chatbot zurückgreifen. So hat man in wenigen Sekunden ein brauchbares Ergebnis und erspart sich oftmals ein wenig Zeit beim Coden. Auch beim Umwandeln von Stylesprachen oder Debuggen kann ChatGPT eine Hilfe sein.
Doch je komplexer die Aufgabenstellung, desto weiter gerät ChatGPT an seine Grenzen, denn Komplexität bedeutet, dass wir dem Chatbot auch detaillierte Antworten liefern müssen.
Oftmals erkennt das Tool auch bestimmte Zusammenhänge nicht oder hat nicht das nötige Hintergrundwissen, um jeden noch so individuellen Codeblock für uns zu schreiben. Es entstehen logische Fehlschlüsse, sowie Fehler und Lücken, die letztendlich von uns selbst angepasst und korrigiert werden müssen – ein Prozess, der viel Zeit kosten kann und das Gegenteil von effizientem Arbeiten bedeutet.
Fazit aus ChatGPT Erfahrung
Viele Entwickler:innen werden es kennen: Die ewige Suche nach einem bestimmten Code-Snippet oder die Lösung für ein winziges Problem bei Google. Es frisst Unmengen an Zeit und manchmal ertappt man sich dabei, wie man sich eigentlich nur die ganze Zeit im Kreis dreht. Gerade hier kann ChatGPT Abhilfe schaffen und einem zeitlich unter die Arme greifen. Doch eine langwierige Lösung ist der Chatbot dann wohl doch nicht, auch wenn er in sämtlichen Medien als “Ablöser für Programmieraufgaben” betitelt wird. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich bei dem KI-Modell immer noch um einen Bot handelt, der seine Antworten aufgrund unserer Eingabe generiert, also auf Informationen aus jenem Datensatz zurückgreift, mit dem er auch trainiert wurde. Wir haben die ChatGPT Erfahrung gemacht, dass er für Nischenanwendungen oder neuere Technologien zuerst auf dem neuesten Stand sein und auch hier wieder erst lernen muss, bestimmte Zusammenhänge zu verstehen. Zudem befindet sich der Chatbot in stetiger Entwicklung, es darf also nicht jede Antwort als goldrichtig angesehen werden.
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