Instagram: Creator- oder Business-Profil?

Instagram hat heute mehr als 1 Milliarde monatlich aktive und über 500 Millionen täglich aktive Nutzer:innen. Tendenz steigend. Weshalb Instagram für Unternehmen so wichtig ist und welcher Instagram Accounttyp eigentlich der Richtige für dich ist? Viele gute Fragen und wir haben die Antworten!

Instagram Accounttypen

Zahlen, Daten, Fakten 

Wenn man überlegt, dass 50% aller User mindestens einem Unternehmen folgen, erschließt sich für Firmen eine Reichweite und eine extrem große Zielgruppe. Einer aktuellen Umfrage zufolge ist Instagram für 76 Prozent der Unternehmen zu einem festen Bestandteil im Marketing geworden. 80 % der Instagram-Nutzer bei der Entscheidung, ob sie ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen sollen. Die Einsicht darüber, wer welche Beiträge sieht und mit ihnen interagiert, ist zu einem wichtigen Tool für Unternehmen geworden. Und genau da sind wir beim Thema. Denn Instagram knüpft mit seinen Profilarten genau hier an: Welcher  Instagram Accounttyp bringt maximale Informationen und was unterscheidet das Creator-Profil vom Business-Konto?

Accounttypen

Die verschiedenen Instagram Accounttypen im Detail

Das Standard Profil

Das Profil ist für jede:n Nutzer:in der sozialen Medien relativ selbsterklärend.  Man kann Beiträge, Videos und Storys posten, wie in allen anderen Konten auch. Es dient in erster Linie der privaten Nutzung, um Erinnerungen mit Bekannten zu teilen. Eine Analysefunktion gibt es für diese Kontoart jedoch nicht.  Ein entscheidender Vorteil sind die Privatsphäreeinstellungen. Man hat die Option, das Konto auf Privat umzustellen, sodass Interessenten erst eine Anfrage stellen müssen, um dem Account folgen zu dürfen.

Auch Influencer und Unternehmen nutzen diese Funktion, um die User neugierig zu machen. Nachteil: Man wird dadurch auch einige abschrecken, die den Content eventuell interessant gefunden hätten und zu treuen Followern geworden wären, hätten sie das Konto bereits zu Beginn einsehen können. Außerdem verzichtet man dadurch zwangsweise auf die zahlreichen Funktionen, die mit folgenden Accounttypen zur Verfügung stehen.

Der Business Account

2016 führte Instagram die Business Accounts ein. Ein Instagram Business Account bietet dem Unternehmen deutlich mehr Möglichkeiten als ein Standard Profil. In der Profil-Biographie können beispielsweise die drei zusätzlichen Buttons E-Mail, Telefonnummer und Wegbeschreibung geschaltet werden. Das ermöglicht potenziellen Kund:innen eine schnellere und unkomplizierte Kontaktaufnahme. Eine Shop Funktion ermöglicht dem Unternehmen, den Verkauf ihrer Produkte über Instagram zu fördern. Shop, Collections und ein angelegter Katalog machen den User zu potentiellen Käufer:innen. Verlinkte Produkte im Beitrag geben direkt Informationen, z.B. über den Preis. Daran gelangt man nicht nur über die Unternehmensseite selbst. Auch im Feed werden immer mal wieder Kaufoptionen und Shops vorgeschlagen. Das Business-Profil bietet dem Unternehmen mit den Insights umfangreiche Analysemöglichkeiten. Statistiken zu Profil, Stories und Beiträgen können eingesehen und ausgewertet werden. Eine Auskunft über KPIs wie erreichte Konten, Interaktions- und Wachstumsrate und geographische und demographische Daten der erreichten Nutzer:innen sind kein Problem.

Rein organisch auf Instagram zu wachsen braucht meistens Zeit und Geduld. Wenn du die nicht hast und es dein Hauptziel ist, Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen, sind Ads eine gute Lösung. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Anzeigen über den Werbeanzeigenmanager von Facebook schalten oder du boostest deine Posts über „Beitrag hervorheben“ (hiervon würden wir dir allerdings aufgrund des eingeschränkten Targetings eher abraten!). CTAs lassen sich dort ganz einfach hinterlegen. Ersteres lässt dich wie angedeutet Kampagnenziele und Zielgruppen genauer festlegen. Auch bereits veröffentlichte Posts lassen sich im Werbeanzeigenmanager noch bewerben.

Der Creator Account

Das Creator Profil bietet dir grundsätzlich die gleichen Funktionen wie das Business Profil. Ein paar kleine Unterschiede gibt es dennoch. Die Sortierfunktion. Nachrichten lassen sich nach Priorität und Eingangsdatum sortieren. Beides hilft, Wichtiges von weniger Wichtigem zu trennen und die Übersicht zu verbessern. Auch Creator Profile haben die Möglichkeit der Shopping-Posts, also das Taggen bestimmter Produkte innerhalb eines Beitrags. Eine Shopping Page gibt es für reine Creator Profile allerdings nicht. Es wird in erster Linie von Influencern genutzt. Diese haben meist keinen eigenen Onlineshop. Alles rund ums Thema Influencer Marketing findet du in unserem anderen Magazinbeitrag.

Die verschiedenen Profile und das Problem mit der Musik

Eine Instagram Story mit Musikuntermalung kommt doch schon mal direkt viel unterhaltsamer rüber. Doch was sagt das liebe Urheberrecht und die GEMA dazu?

Wenn bei der Verwendung von Audios und Musik in Reels die Nutzungsdauer von 15 Sekunden nicht überschritten wird und kein kommerziellen Zweck dahintersteckt, ist die Nutzung von Musik für User Generated Content nach §§ 9,10 Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetz gesetzlich erlaubt. Aber was heißt das? Auf dem privaten Profil ist das Posten von Musik in Storys und Beträgen kein Problem. Zwar liegt das bereits nah an der Vervielfältigung des Inhalts, dennoch fällt es unter die private Nutzung. Die Auswahl innerhalb des Musik-Stickers innerhalb der App ist nahezu endlos. Unser Tipp: Speichere daher am besten gute Musik direkt in deiner Instagram Musikbibliothek ab, damit du sie beim nächsten Mal schneller wiederfindest.

Wer aber einen Business-Account auf Instagram betreibt, hat da das Nachsehen. Es liegt an lizenzrechtlichen Gründen, warum viele Business-Accounts deutlich weniger Auswahl haben. Da ein Business Profil meist dem Zweck der Erzielung von Einnahmen dient, fallen sie nicht unter den Privatgebrauch und sind deshalb nicht berechtigt, angesagte und lizenzgeschützte Musiktitel zu verwenden. Tut man dies trotzdem, kann man Glück und Pech haben. Im worst-case wird dein Account von Instagram gesperrt und es drohen empfindliche Strafen. Die von Instagram in der Bibliothek bereitgestellte Musik ist von Meta in Absprache mit den Rechteinhabern sowohl für private als auch gewerbliche Nutzer bereitgestellt und lizenziert. Dementsprechend ist es erstmal grundsätzlich rechtlich auch zulässig, die dort zur Verfügung gestellten Sounds und Lieder zu verwenden. Leider ist die Auswahl für Business Profile dort stark eingeschränkt.

Lizenzfreie Musik oder doch die Profilart wechseln?

Das Ziel deines Unternehmens entscheidet. Für ein Unternehmen, was lediglich zur Unterhaltung dient und demnach nicht kommerziell arbeitet, wäre auch ein Creator Profil denkbar. Dient dein Account jedoch ausschließlich der kommerziellen Nutzung und dem Verkauf deiner Produkte, bist du beispielsweise auf die Shopfunktion angewiesen. Dann kommt ein anderer Account für dich nicht infrage. Da ist es definitiv sinnvoll, lizenzfreie Musik zu nutzen oder welche, die explizit auch Nutzungsrechte für den kommerziellen Einsatz beinhaltet.

Externe Apps und Abos

Grundsätzlich gilt: Keine Nutzung ohne Lizenz. Zahlreiche Apps und Websites werben mit aktueller und lizenzfreier Musik, um sie auch auf kommerziell orientierten Seiten zu nutzen. Als Alternative empfiehlt sich, Musik unter Creative Commons Lizenzen zu nutzen. Oft ist die Namensnennung oder Verlinkung des Autors die einzige Bedingung. Doch auch das gilt nicht immer auch für kommerzielle Nutzung.

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